Projekte Oberstufe

Die Probleme der Jugendlichen - ein Filmprojekt

"Ein Film der Stadtteilschule Wilhelmsburg, des Gymnazium Na Zatlance und des Gymnazium Zastávka über Probleme von Jugendlichen - unterstützt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds"

Tschechisch-deutsches Filmprojekt finalisiert Projektarbeit in München

"Gemeinsam sind wir stark!" – so das diesjährige Motto des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der unser internationales Filmprojekt unterstützt. Vom 20. – bis 24. Juni 2023 trafen sich insgesamt 30 Schüler:innen aus Prag, Zastávka und der Stadtteilschule Wilhelmsburg (Klasse 11b) mit ihren Lehrer:innen sowie einem Theaterregisseur zu einem außergewöhnlichen Filmprojekt.

Mit einem Videofilm wollten wir herausfinden, ob es in Deutschland und Tschechien Unterschiede in Bezug auf Ängste, Stress und Resignation gibt. Dabei erkannten die Schüler:innen bei ihrer gemeinsamen Arbeit an dem Projekt, dass die Unterschiede zwischen Deutschen und Tschechen gar nicht so groß sind, wie vielleicht ursprünglich angenommen. Gleichzeitig haben sie beim Erarbeiten der Filmszenen herausgefunden, wie man sich gegenseitig stärken kann.

Schon vor der Begegnung haben sich fünf Gruppen aus beiden Ländern ergeben, die in Online-Gruppen die Filmarbeit vorbereitet haben. So konnten sie am ersten Begegnungstag in einem Jugendgästehaus in München, das uns viele Räumlichkeiten bot, gleich mit der Arbeit beginnen. In nur vier Tagen ist dabei ein beeindruckender und bewegender Film entstanden!

Zwischendurch gab es zwei interessante Stadtführungen in München sowie gemeinsame Liederabende. All das führte zu einer geradezu freundschaftlichen Atmosphäre und die Verabschiedung am Abreisetag war entsprechend herzlich.

"Besonders gefallen hat mir, dass wir die ganze Zeit gemeinsam gearbeitet haben und einen tollen Film gemacht haben" und "Ich habe neue Freunde gefunden". Diese zwei Zitate von beteiligten Schüler:innen fassen wohl am besten zusammen, wie erfolgreich das Projekt verlaufen ist.


Cursor statt Meißel

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Kriegerdenkmal / Mannesallee


Zwei Projektperspektiven:

Die eines Projektbeobachters…

In einem Projekt der „etwas anderen Art“ - an außerschulischen Lernorten, (fast) ohne schulischen Input, außerhalb des Unterrichts und darüber hinaus in der eigenen Freizeit… haben sich ausgewählte Schülerinnen und Schüler der aktuellen 11. Klasse dem umstrittenen Kriegerdenkmal hinter der Emmauskirche gewidmet.

„Frau Plantener, wir waren gestern da, da steht kein Denkmal, nur ein großer Holzkasten!“

Was die Projektteilnehmer nicht wussten: Das Denkmal wurde 2017 verschalt, nachdem es im Auftrag des Denkmalschutzamts frisch gereinigt, in „historisch-authentischer“ Sichtachse aufgestellt und umgehend mit „KEIN Gedenken den Faschisten | Nazi-Dreck“ besprüht wurde. Damals setzte auch bereits der „Denk Mal!“-Prozess ein. So heißt es in einem Beschluss der DENKmal-Gruppe und des Kirchengemeinderats:

»Im Zuge der Umbauarbeiten des Gemeinde- und Kirchenensembles Emmauskirche wurde das Kriegerdenkmal verrückt und hat kontroverse Diskussionen hervorgerufen. Die DENKmal-AG hat den historischen Hintergrund des Kriegerdenkmals aufgearbeitet. Der KGR stellt sich seiner Verantwortung für Kirche und Gesellschaft. Eine künstlerische Intervention soll das Kriegerdenkmal in seinen lokalen und historischen Bezügen kommentieren und insbesondere seine militaristische Botschaft brechen. Die DENKmal-AG wird beauftragt, diesen Prozess inhaltlich und organisatorisch voranzubringen. Gewünscht wird, dass mindestens ein*e Vertreter*in des KGR den Prozess aktiv begleitet.«

Wie dies geschehen könnte, hat diese Schülergruppe nun in einem REENACTMENT und in einem STREITGESPRÄCH vorgemacht. Schicht um Schicht wurde das Kriegerdenkmal entpackt, aus seiner Verschalung herausgedacht und Symbole, Perspektiven, Veränderungen betrachtet und im Kontext interaktiv gedeutet.

Gehen Sie unbedingt vorbei und machen sich vor Ort ein Bild davon oder schauen Sie es sich online an: denkmal.wtf !

Britta Plantener

Die eines Projektteilnehmers…

In dem Projekt „Denk mal!“ ging es vor allem darum, die Einblicke und Geschehnisse von früher so gut wie möglich weiter zu geben und so viele Leute wie möglich damit zu erreichen, vor allem die, die am Tag des offenen Denkmals zum Kriegerdenkmal kommen sollten.

Das Projekt startete direkt vor den Sommerferien, wo wir das erste Mal auf den Kasten, der das Denkmal bedeckte, trafen. Am Anfang wussten wir auch nicht wirklich was wir mit dem Kasten, der Schrift auf dem Denkmal oder mit den Symbolen anfangen sollten, dies änderte sich jedoch, als wir uns mehr mit der Geschichte des Denkmals vertraut machten. Wir erfuhren viel in der Geschichtswerkstatt der Honigfabrik, trugen dieses Wissen dann schließlich weiter in die Zinnwerke.

Wir haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt, einmal die „MedienGruppe“ und einmal die „AudioGruppe“. 

Die MedienGruppe arbeitete an den Bildern, dem 360Grad-Video und an den Postkarten, wogegen die AudioGruppe Skripts geschrieben hat und diese dann als Audios aufnahm. Wir trafen uns gruppengetrennt in den Zinnwerken.

Jeder betrachtete das Projekt dann am Tag des offenen Denkmals ganz anders als am Anfang, da wir durch Dokumentationen in der Geschichtswerkstatt das Denkmal in einem ganz anderen Licht sehen, wir wissen nun was alles hinter dem Kasten, dem Stein und der Schrift steht.

Dazu finden wir es wichtig, dass auf das Denkmal aufmerksam gemacht wird, da selbst viele von uns dieses Denkmal gar nicht wahrgenommen haben.

Das Projekt hat uns in vielen Dingen weitergebracht, wir konnten die Geschehnisse von früher viel besser nachvollziehen und uns in die Personen hineinversetzen, dazu bekamen wir durch das Arbeiten in den Zinnwerken ein besseres Verständnis für Medien und Technik.

Wir haben viel im Laufe des Projektes gelernt und werden diese Eindrücke nie vergessen, hoffentlich geht es Ihnen genauso!

Jana Zubova


Ein bisschen feiner Staub – ein bisschen Citizen Science im SoL-Unterricht

Als sich die damalige 11. Klasse 2018 für eine Teilnahme im deutschen CanSat-Wettbewerb bewarb, um mit einem eigenen Dosensatelliten nach den Sternen zu greifen, hat niemand ahnen können, dass die Stadtteilschule Wilhelmsburg von drei selbstgebauten Feinstaubmessstationen und neuen Kooperationspartnern profitieren würde.

Ein vorgegebenes Ziel des CanSat-Wettbewerbs war es, einen kleinen Satelliten in der Größe einer Cola-Dose zu bauen, der einen Minicomputer, einen Fallschirm und verschiedene Messinstrumente enthält. Nach dem Abwurf aus einer Trägerrakete in 1000m Höhe sollten die Fallgeschwindigkeit, die Außentemperatur und der Luftdruck gemessen werden. Darüber hinaus hat jedes Teilnehmerteam ein eigenes Ziel formuliert: unser Ziel war es Feinstaubpartikel zu zählen, um hieraus Schlüsse zur Konzentration und Verteilung in der Luft zu ziehen.

Warum uns das wichtig ist?

Explainity Feinstaub


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Ein halbes Jahr drehte sich der SoL-Unterricht ausschließlich um dieses Projekt: Es wurden Projektphasen eingeteilt, Arbeitspakete geschnürt, Spezialistenteams gegründet, ein Logo entwickelt, gebloggt, gebastelt, gelötet, programmiert, dokumentiert, ein Spendenlauf organisiert und an einem sonnigen Tag drei Feinstaubmessstationen gebaut. Unterstützung hatten wir hierbei von Jochen Klein, einem "Engagierten Wilhelmsburger", der uns zeigte, dass mit geringen Kosten und auch mit zwei linken Händen schnell ein wetterfestes Messgerät hergestellt werden kann.

Weniger einfach war es im Nachgang einen passenden Standort zu finden (Befestigung an einer geschützten Gebäudefassade in mindestens 4m Höhe, maximaler Abstand zur nächsten Steckdose 4m und in Reichweite des WLAN-Netzes der Schule), doch auch dies ist uns gelungen.

Die Messstationen funken vom Standort Rotenhäuser Straße 67 und von unserem schwimmenden Klassenzimmer „Erlebniswelt Spreehafen“. Alle Luftmessdaten können über folgende Karte eingesehen werden: https://deutschland.maps.luftdaten.info/#13/53.5057/9.9975 

Und was das jetzt mit Citizen Science zu tun hat? Ganz einfach: wirklich jeder kann mitmachen!


Wahlen 2019: Senioren wählen, Junioren auch!

Im Frühjahr häuften sich vermehrt Nachfragen von Schülerinnen und Schülern, die Post vom Bundeswahlleiter zur Europawahl am 26.05.2019 erhalten hatten. Am gleichen Tag wurden in Hamburg auch die Bezirkswahlen durchgeführt, was weitere Verwirrung stiftete: wer muss wann, wie, wo wählen und wenn ich wähle, ja, wen wähle ich überhaupt?

Die logische Konsequenz: wir simulieren an der Stadtteilschule Wilhelmsburg eine Europawahl. 

Die Klasse 11a bekam im SoL den Auftrag einen Europawahltag zu organisieren, der neben einer „echten“ Juniorwahl den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern (= Wähler) die jeweiligen Parteipositionen erläutert, um allen Jungwählern eine freie Wahlmöglichkeit zu geben. Hierzu orientierten sich die Planer am Wahl-O-Mat von der Bundeszentrale für politische Bildung, erarbeiteten verschiedene Thesen und befragten die Parteiprogramme nach Antworten.

Zum Europawahltag wurden dann Themenräume eingerichtet, beispielsweise „Bildung“, „Digitalisierung“ oder „Umwelt“ und dort die vorbereiteten Thesen wie auch die Position der Parteien vorgestellt. Jeder Teilnehmer konnte sich so frei und geheim notieren, welchen Parteipositionen er zustimmt. Ganz häufig war das überhaupt nicht eindeutig und erst nach dem Durchlaufen aller Themenräume kristallisierte sich eine Tendenz zur Partei X, Y oder Z heraus.

In der Mittagspause hatten alle Wählerinnen und Wähler Zeit sich auszutauschen, den Wahl-O-Mat zu befragen und alle Informationen sacken zu lassen, bevor die Wahlkabinen geöffnet wurden.

Und das Ergebnis?

Eine traumhafte Wahlbeteiligung von nahezu 100% und alles Weitere finden Sie hier:

https://www.juniorwahl.de/europawahl-2019.html

Download


Einfach mal mehr spielend lernen!

Der wohl am meisten gefürchtete Teil im Unterrichtsfach PGW ist das „W“, wie „Wirtschaft“. Die Nähe zur höheren Mathematik und die scheinbar unüberblickbare Vielfalt an komplizierten, fremden Themen und Verflechtungen lässt viele Schülerinnen und Schüler erzittern…

Dass diese Ängste vollkommen unbegründet sein können und „Wirtschaft“ eigentlich gar nicht so weit weg ist, stellten die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse fest, indem sie Wirtschaftsspiele entwickelten, mit deren Hilfe die Spieler den Wirtschaftskreislauf und verschiedene wirtschaftliche Begriffe erlernen können.

Opportunitätskosten (=Entscheidungsfindungskosten):

Einmal Kino oder zweimal Café2go - wovon profitiere ich mehr?

Neben dem klassischen Monopoly entstanden vielfältige und liebevoll gestaltete Memorys, umgewandelte Mensch-ärgere-Dich-nicht oder Rollenspiele, in denen ein Erwachsenenleben über einen Monat simuliert wird. Hier die Ergebnisse…